Kirschenklopper

Tischtennis im TH Eilbeck, Hamburg

Nach der deutlichen, aber auch erwarteten Niederlage gegen Popptown wollten wir am letzten Freitag wieder 2 Punkte auf unsere Seite schieben. Mit TTG Hamburg-Nord hatten wir eine Mannschaft aus der oberen Tabellenhälfte zu Gast. Um 18 Uhr war Treffen zum Aufbauen angepeilt, aber um 18:05 Uhr standen Rouven und Jörg schon in der fertig aufgebauten Arena – die beiden waren also heiß wie Frittenfett.

Wir liefen mit unserer Stammbesetzung auf:

  • Rouven
  • Marcel
  • Seb
  • Marco
  • Moritz
  • Jörg

Wers kurz und schmerzlos mag: 9:7 um 23:52 Uhr.

Für alle, die nichts zu tun haben oder auf der Arbeit Zeit rumkriegen wollen, nachfolgende Erzählungen:

Rouven/Seb und Marco/Jörg konnten die Doppel geweils deutlich mit 3:0 gewinnen, während Marcel/Moritz (vornehmlich Marcel) ein grausames Spiel zeigten und berechtigt mit 0:3 aus der Box gingen.

Rouven ging gegen Dreschmeier in die Box und zeigte das anschaulichste Spiel des Tages. Die Emotionen brachten Ihn nach einem 5:11 im Vierten wieder auf die Siegerstraße. Viele Topspinduelle und Rückhandpeitschen am Tisch brachten dann ein 11:8 im Fünften.

Marcel war gegen Trzecinski mehr mit sich selbst beschäftigt als mit Tischtennis. Das ausgeglichene Spiel ging bis in den Fünften und beim Stand von 7:7 brachte Marcel ein vermeintlicher Stoppball, der allerdings hinter der Bande und nicht in der Box war, völlig aus dem Konzept. 7:11 und 2:3.

Seb trumpfte gegen Züwers auf und zeigte erneut seine bärenstarke Form. Manchmal frag ich mich, ob ein Usain Bolt auch so schnell in der Box hin und her laufen könnte. Die Schnelligkeit gepaart mit cleveren, kurzen Bällen führten zum deutlichen 3:0.

Marco hatte es gegen Rüssmann nicht ganz so einfach, kämpfte sich nach einem verlorenem ersten Satz aber wieder ins Spiel. In den richtigen Momenten den richtigen Ball spielen und auch mal den Gegener einen Fehler machen lassen, so kann man das Spiel gut beschreiben. „Nicht schön, aber effektiv“ murmelte Marco nach dem 3:1 beim Abklatschen in die Runde.

Moritz fing gegen den jungen Winkler stark an, um sich dann den zweiten Satz noch mit 11:13 klauen zu lassen. Unbeirrt spielte er seinen Streifen durch und zeigte, wie gut er in der Halbdinstanz ist. Eine clevere Länge in den Bällen führte dazu, dass Winkler zwar jeden Ball Angriff, die aber nicht gefährlich genug waren und Moritz sich in die Ballwechseln hineinbeißen konnte. Ich sag ja immer zu Jugendspielern: Die müssen auch erstmal den Ball treffen. Moritz war einfach besser und bescherte uns ein 11:1 im Vierten und damit 3:1 – Einfach stark!

Jörg überrascht in seinen ersten Landesligasaison immer noch reihenweise Gegner mit seinem Rückhandschwinger aus der Halbdistanz. Ganz verblüffte guckte Pehmöller im ersten Satz, als sichergeglaubte Bälle in Jörgs Rückhand doppelt so schnell wieder auf seiner eigenen Tischhälfte landeten.  Pehmöller konnte sich allerdings auf das Spiel einstellen und Jörg kam nicht mehr durch – 1:3

Mit 6:3 zur Halbzeit waren wir erstmal zufrieden.

Rouven konnte gegen Trzecinski seine Klasse ausspielen. Weniger in der Halbdinstanz, dafür aber mit vielen Blockbällen am Tisch, die Trzecinski eher nicht so geil fand. Ein 3:1 zeigt, dass Rouven eine wahre Nummer 1 ist – mehr muss nicht beschrieben werden.

Marcel und Dreschmeier knallten im ersten Satz jeweils reihenweise Elfmeter ohne Torwart am Tisch vorbei. „Hoch und weit bringt Sicherheit“ mag da jemandem aus einer anderen Sportart in den Kopf kommen. Nach dem schnellen 0:2 dann der taktische Meisterzug, auf den auch ein Jürgen Klopp stolz wäre: Einfach vollabern und aus dem Konzept bringen.

Das hat im Dritten auch funktioniert. Aber wenn man sich dann selber rausbringt, bringt das alles nichts. Das 1:3 zeigt, dass es nach der Verletzung einfach noch nicht für Oben reicht.

Seb gegen Rüssmann war wiederum eine andere Nummer. Ich weiß nicht, ob Seb sich von der weiblichen Begleitung hat ablenken lassen, aber es Stand schneller 0:2, als uns allen Lieb war. Verbissen wie Seb nunmal ist, kämpfe er sich zurück. Mehr als verdient gewann er den Vierten mit 11:2. Saubere Topspins, variable Aufschläge und flinke Beine – alles, was man von einem Jugendtrainer in seiner Vorbildfunktion eben so erwartet. Mit mächtig Oberwasser gings in den Fünften, nur um dann die ganze Zeit einem Rückstand hinterher zu laufen. Das Selbstverständnis war weg, Seb dachte nach und konnte nicht mehr frei aufspielen. 6:11 und damit ein bitteres 2:3.

Marco war gegen Züwers nicht mehr ganz da. Wenn dann auch die einfachsten Bälle weggehen, kickt die Frustration rein – jeder Tischtennisspieler kennt das. Der Frust musste raus und so laut hab ich Marco noch nie erlebt. Ich bin ja dennoch ein Fan von (Wut-)Ausbrüchen. Leider änderte das nicht viel am Spielgeschehen und Züwers ist ohnehin schon kein Schlechter. Am Ende ein 0:3, was aber gar nicht so deutlich war, wie es sich anhört.

Auf Mal stand es 7:6 und der Vorprung war dahin.

Moritz und Jörg gingen fast zeitgleich an den Tisch.

Jörg konnte auch den jungen Winkler immer wieder mit Raketen aus der Halbdistanz überraschen, blieb am Ende aber nicht variabel genug. Winkler steigerte sich in das Spiel und wurde mit der Vorhand immer aggressiver. Jörg konnte mithalten, aber das Steuer nicht übernehmen. Am Ende ein 1:3.

Aber es gibt ja noch Moritz. Ebenfalls mit weiblicher Begleitung in Form von Edelfan Julia ging es gegen Linkhänder Pehmöller. Der war anscheinenend auch abgelenkt und Moritz konnte die ersten beiden Sätze für sich entscheiden. Im Dritten konnte Pehmöller mehr Druck aufbauen und Moritz weiter als Halbdistanz hinter den Tisch drängen, wo Moritz sich sonst so wohl fühlt. Bis Moritz das gemerkt hat, war es zu spät und der Satz ging knapp mit 10:12 weg. Im Fünften Moritz dann wieder den halben Schritt näher am Tisch und immer einen Hauch vorne. Das Match wurde nicht nur immer sehenswerter sondern auch immer emotionaler. Da Jörgs Spiel schon durch war und sowohl vom THE als auch von der TTG weitere Mannschafften in der Halle waren, wurde das Spiel von fast 30 Mann (+ erwähnte weibliche Glücksbringer) beäugt. Vorm Ballwechsel war es so still, dass ich mich mich am Zähltisch nichtmal getraut habe, den Stuhl in eine bequmere Position zu rücken. Nach jedem Ballwechsel tobte die Halle. Moritz erkämpfe sich Matchbälle, die Pehmöller abwehren und sogar in eigene Satzbälle umwandeln konnte. Dann die Erlösung zum 14:12. Moritz mutig mit der Vorhand zum Matchgewinn und zum sicheren Unentschieden für die Manschaft.

Also Abschlussdoppel Rouven/Seb gegen Dreschmeier/Pehmöller.

Pehmöller war nach der gerade erlittenen Niederlage noch sichtlich verärgert. Ein kluger Schachzug von unserem Top-Doppel also, direkt Gas zu geben und die Gegner sofort unter Druck zu setzen. Mit 11:8 und 11:4 waren die ersten beiden Sätze ziemlich fix gewonnen. Ein kurzes Aufbäumen der TTG im Dritten reichte nicht, sodass um 23:52 Uhr mit dem Ball zum 11:7 am Ende ein dann doch deutliches 3:0 für uns auf dem Block stand.

Insgesamt ein spannender Tischtennisabend mit dem besseren Ende für uns. Trotz der knappen Niederlage waren die Jungs von der TTG faire Verlierer und auch nach dem Spiel um den einen oder anderen Spruch nicht verlegen. Wir freuen uns schon jetzt auf das Rückspiel!

Wie üblich gabs Speiß und Trank in der Halle, Julia wird bald als Ersatzspielerin rekrutiert und wir greifen auch in den nächsten Spielen wieder an!