Kirschenklopper

Tischtennis im TH Eilbeck, Hamburg

Dass es nicht leicht werden würde, wussten wir von Anfang an. Nach dem letzten coronabedingten Saisonabbruch, der uns eigentlich zum Abstieg in die 2. Bezirksliga zwang, hatten wir noch einmal Glück, die 4. Damen wieder in die 2. Landesliga melden zu können. Von Beginn an wussten wir: wir müssen kämpfen, alles geben und jeden Punkt mitnehmen, der geht. Und ja, auch regelmäßig trainieren. Wir starteten also Ende August in die Saison und hatten bis zur Herbstferienpause schnell alle Spiele verloren oder verlegt, weil unsere Gegner ihre Mannschaften nicht besetzt bekamen. Rückblickend muss ich zugeben, dass wir uns damit nur ins eigene Fleisch geschnitten haben, denn nun kam es dicke: Jana hatte die Chance, für eine Uni-Exkursion ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu Reisen und war den ganzen November verreist. Zeitgleich wurde Kerstin beruflich nach Göttingen verfrachtet und pendelte nach Hamburg, um an den Spielen teilnehmen zu können. Trainingsfrequenz des Teams? Semi-gut. Trainingsstar: Kate. Doch zum Glück erspähten wir letztes Jahr beim Eltern-Kind Turnier Angelika, die Mutter von Luci, unserer jüngsten SG-Spielerin. Ein Lichtblick. Es kostete vor allem Kate ein paar Wochen Überzeugungskraft, Angelika schnellstmöglich wieder mit Punktspielen starten zu lassen, nachdem sie jahrelang nicht gespielt hatte, doch es hat funktioniert. Ab Mitte November hatten wir dann Verstärkung im Team was uns insofern half, dass Kerstin und Katha nicht mehr beide im oberen Paarkreuz spielen „mussten“. Ansonsten wurde es leider nicht besser, denn wir hatten nicht nur die meisten regulären Spiele im November, sondern auch noch alle verlegten. Und dann gab es da ja auch noch eine Erkältungs-/Grippe-/Coronawelle, die dann heimtückisch zuschlug und Katha für die letzten drei Spiele außer Gefecht setzte. Das letzte Spiel der Hinserie mussten wir sogar nur zu dritt antreten leider. Insgesamt konnten wir nur einen Sieg und ein Unentschieden vermelden und schlossen die Hinrunde auf dem letzten Tabellenplatz ab. So konnte es nicht weitergehen. Die Motivation und der Teamgeist waren zum Glück grenzenlos, sodass wir das neue Jahr tatsächlich mit mehr Training starteten. Auch die Aufstellung hatte sich ein wenig geändert, denn durch Janas gute Leistungen in der Hinrunde (merkt euch das nochmal für später), spielte sie nun auch im oberen Paarkreuz. Leider meinte das Schicksal es immer noch nicht gut mit uns und Jana fiel verletzungsbedingt bis März aus. Ein wahres Auf und Ab der Gefühle, denn ein Glück kam pünktlich zur Rückrunde ja Sophie zurück zur SG, somit konnten wir uns „ersatzverstärken“. Und siehe da? Die Spiele wurden knapper, Siege in greifbarer Nähe. Bis Ende März haben wir dann zumindest schon mal alle Kellerduelle absolviert und für uns entscheiden können. Ein dickes Dankeschön auch nochmal an Sophie für die Einsatzbereitschaft! Wir waren zum ersten Mal zwei Plätze vom Abstiegsplatz entfernt und hatten einen kleinen Puffer. Nach Janas Genesung standen dann noch überwiegend die Spiele gegen die obere Tabellenhälfte an und nun kommen wir zum (für mich) schönsten Teil der Saison. Der Teamgeist wurde noch größer. Wir sind die Spiele zu fünft angetreten sind, sprich eine Spielerin spielte nur Doppel. Dadurch haben wir die Aufstellung optimiert und auch gegen stärkere Gegner ganz gut ausgesehen. Zweimal haben wir 5:7 verloren und konnten das Unentschieden eigentlich schon riechen. Das hätte uns restlos in Sicherheit gewogen, aber nein, so sollte es nicht sein. Vor dem letzten Spiel hatten wir dann fast einen Monat Spielpause, in dem bei den anderen Mannschaften aber viel passierte, was wir leider nicht beeinflussen konnten. Mannschaften traten nicht an, schenkten unseren engsten Verfolgern damit Punkte und Spiele, die deutlich hätten ausgehen müssen, waren denkbar knapp. Der Blick auf die Tabelle wurde immer mehr zu einer Qual, so nah waren alle Mannschaften um den Abstiegsplatz herum beieinander. Wir waren schon für den „schlimmsten“ Fall vorbereitet, beim letzten Spiel gegen den Tabellenzweiten nochmal alles zu geben und bestmöglich aufzustellen, doch dann geschah es: das Kellerduell zwischen Eimsbüttel (hätten sich noch sichern können) und Finkenwerder (bereits sicher abgestiegen) ging an Finkenwerder. Somit konnten wir nicht mehr eingeholt werden und beim letzten Spiel frei aufspielen. Was eine Erleichterung! Betrachtet man nur die Rückrunde, landeten wir sogar auf Tabellenplatz 4. Wir können nächste Saison also wieder in der 2. Landesliga starten und uns unter Beweis stellen. Vermutlich müssen wir Angelika an einer höheren Mannschaft abgeben, doch bei gleichbleibender Motivation und regelmäßigem Training werden wir sicherlich trotzdem besser dastehen, als letztes Jahr, denn langsam haben wir den Dreh raus und die Kraft des Teamgeists ist immerhin nicht zu unterschätzen. Vielen Dank an Angelika, Kerstin, Jana, Kate und Sophie für diese intensive Saison.
PS: noch einmal zurück zu Janas Erfolgen. Sie landete bundesweit auf Platz 2 der Damen mit dem größten TTR-Zuwachs (170 Punkte von August bis Dezember 2022). Mega Leistung, herzlichen Glückwunsch!
PPS: sollten wir nächste Saison nicht zu sehr mit nervenaufreibenden Spielen beschäftigt sein, gibt es vielleicht auch mal ein schönes Mannschaftsfoto von uns.


Ein Bericht von Katha